Die Zeit verrast

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Begegnungen mit wunderbaren Menschen, die aus Deutschland fliehen mussten. Das Projekt ist vermutlich noch unverkäuflicher, als ich dachte, aber für mich eine berührende Erfahrung. Rodolfo arbeitete seit seinem 13. Lebensjahr, Marion wollte unbedingt wie alle Mädchen in ihrer Klasse lange Haare mit Locken haben. Ihre Mutter verbot es, sie wollte den Berliner Bubikopf ihrer Tochter bewahren. Sorry Marion, ich kann sie verstehen.

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Die Geschichte haucht mich an allen Ecken und Enden an. Der Mut einzelner Menschen, gegen die braune Barbarei zu kämpfen und dabei Kindern zu helfen, die hier ankamen, alleine, mit gebrochenen Vätern, mit Müttern, die irgendwie die Familien durchbrachten, aber selber nie wirklich Spanisch lernten, diese Kinder, die lernen mussten, dass alle aus den gleichen Brunnen Wasser trinken und auf den gleichen Bänken sitzen dürfen – beeindruckend.

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Der Grundschullehrer Herrmann Schnorbach bereitet eine Ausstellung im Colegio Pestalozzi über den Karikaturisten, Grafiker und Zeichenlehrer Carl Meffert vor, der sich auf seiner Flucht in Clement Moreau umtaufte. Rechts über ihn eine Karikatur von Hitler, als Gaucho verkleidet, um unerkannt in Argentinien sein Unwesen treiben zu können.

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Immer wieder muss ich auf meinen Wegen und Spaziergängen stoppen, weil mir ein Motiv vor die Linse kommt. Diese seltsamen Skulpturen auf den Plätzen, dieser Häuserwahnsinn, dieser Himmel, das Pittoreske, das Leben auf der Straße – all das liebe ich und inspiriert mich. Wozu auch immer. Allerdings ist das alles auch anstrengend, schon alleine durch den wahnsinnigen Verkehr, durch den permanenten Krach. Da genießt man den Generalstreik, an dem keine Busse, Laster und U-Bahnen fahren und die vielen Feiertage sehr.

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Anstrengend ist auch das Klima. Die Stürme, die seit Jahresbeginn so heftig wie noch nie sind und Terrassenbedachungen abreißen, die 30 Jahre stabil waren, Bäume entwurzeln, die Stromversorgung unterbrechen, alles überschwemmen, sie nehmen kein Ende. Jetzt, im Herbst kann auch die Temperatur von einer Sekunde auf die andere um 20 Grad sinken. Zwei Tage lang stürmt der Südwind. Vom pampasflachen Patagonien ungebremst wirbeln antarktische Winde durch Buenos Aires.

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Schubertlieder werden trotzdem gesungen und der Tango wird weitergetanzt. In der ehwürdig angestaubten Confiseria Ideal in der Innenstadt, in dem sympathischen kleinen Club „Dasein“ bei mir um die Ecke. Der Besitzer wusste nicht, dass „Dasein“ ein deutsches Wort ist, aber er ist mit der Bedeutung einverstanden. Und heut herrschen auch schon wieder angenehme 25 Grad. Die semana santa kann kommen.

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